How to start your holidays.

11.07.2016
Anja und ich sind in Oberammergau. Und eigentlich wollten wir ja Sommer-Urlaub machen. Schön ein bisschen „Glamping“ betreiben. In Ruhe vor dem Zelt sitzen, ein Gläschen Rotwein schlürfen und grillen. Dann das schöne Wetter nutzen, wandern und die Gegend erkunden. Aber irgendwie kam bisher alles anders.

Wir sind gestern Abend mit etwas Verspätung angekommen. Die Anreise an sich war zeimlich gemütlich. Wenig Staus, schöne Landschaften – wir segelten mit einem Lächeln im Gesicht Richtung Süden. Die einzige Herausforderung war das Navi, das unsere Anforderungen nur sehr zögerlich umsetzen wollte. Wir nennen das Ding jetzt liebevoll Werner. Wenn das Kind einen Namen hat, kann man es auch viel besser anschnauzen.

Um 21 Uhr war die Rezeption des Campingplatzes natürlich nicht mehr besetzt. Kein Problem, wir hatten extra angerufen. Klingeln, kurz warten. Dann stand erst ein sehr freundlicher, aber auch sehr hilfloser Mann vor uns, der seine Frau zu Hilfe rief. Die kannte sich besser aus, zeigte uns den Zeltplatz und sorgte für Strom am Platz. Auf dem Weg von der Rezeption zum Platz fing es langsam an zu tröpfeln. Da schwante mir schon Böses.

Für den Urlaub haben wir ein neues Zelt angeschafft, schön groß, schön hoch. Man wird ja nicht jünger. Immer in kleine Zelte krabbeln, im Sitzen um- und anziehen, das geht ja ganz schön auf den Rücken. Also haben wir jetzt eine Version, in der sogar ich aufrecht stehen kann.

Leider haben wir das Zelt vorher nie probeweise aufgebaut. Nun standen wir da. Der Regen wurde langsam stärker. Wo war noch gleich die Regenjacke? Unerreichbar tief im Auto vergraben. Erstmal das Zelt aufbauen. Wie es gehen könnte, hatten wir schnell raus. Eigentlich wie immer. Dann nur schnell die Heringe in den Boden, abspannen, fertig. Dachten wir. Beim ersten Hering wurde ich stutzig. Der ging gar nicht mal so gut in den Boden. Fühlte sich an, als befünde sich unterhalb der Grasnarbe gut verdichteter Bauschutt. „Schatz, holst Du mal den Hammer aus dem Auto?“

Punkt Nummer 1 auf der „Haben wir vergessen“-Liste: ein Hammer. Während ich also – immer wütender – mit einem faustgroßen Kieselstein auf die armen kleinen Heringe einschlug, der Regen immer stärker wurde und mir in den Nacken lief, hatte die Nacht uns vollständig erreicht. Also die Stirnlampen raus und weiter. Nach mehreren ziemlichen krummen Heringen, zwei bis drei Wutanfällen und mittlerweile völlig durchnässt, stand das Zelt endlich.

Jetzt noch schnell alles einräumen und die Kühlbox anschließen. Positiv: Alles passt ins Zelt und wir haben sogar genug Platz um im Vorzelt Stühle und Tisch aufzubauen. Negativ: Kein Strom für die Kühlbox. Irgendwie war das klar. Zu schwach und vom Regen zermürbt, war es uns erstmal egal. Wir hatten nur noch Hunger und wollten ins Bett.

Die Kurzfassung unseres Abendessens: Punkt Nummer 2 auf der „Haben wir vergessen“-Liste: das Nudelsieb. Es gab dann ersatzweise amerikanisches Fast Food vom goldenen M. Ob man nach Mitternacht noch mit dem Auto über den Campingplatz fahren darf, haben wir vorsichtshalber nicht gefragt.

Original-Beitrag vom 11.07.2016 mit Kommentaren:
http://www.pal.koeln/feiern-in-bayern/how-to-start-your-holidays/

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