13.07.2016
Es regnet. Mittlerweile macht sich das Wetter nicht mal mehr die Mühe uns zwischendurch mit Sonnenschein ins Freie zu locken. Es regnet einfach fröhlich durch. Uns doch egal, wir machen das Beste draus. Und ein bisschen Regenprogramm hatten wir eh eingeplant.
Zuerst ging es nach Ettal. Zum weltberühmten Kloster Ettal mit einer reichlich überdimensionierten Kuppel über der klostereigenen Kapelle. Hier waren wir beide als Kinder schon einmal. Erinnerungen sind aber nicht wirklich vorhanden. Wir sind natürlich pünktlich zur Messe um 11 Uhr erschienen, so dass „Umhergehen und Fotografieren“ zunächst ausfallen mussten.
Ablenkung bietet die nahegelegene Schaukäserei. Auch für Laien wie mich wird hier sehr anschaulich die Käseproduktion gezeigt. Durch große Schaufenster kann man den Käse-Meistern (oder wie auch immer sich die Burschen nennen) bei der Arbeit zusehen. Alle Inhaltsstoffe – also wohl vor allem die Milch – stammen von Betrieben aus der Region. Anja konnte auch direkt mal ihre neue Unterschrift üben, als wir eine Petition für die Unterstützung der Kleinbauern und gegen Großkonzerne unterschrieben haben. Gute Sache das.
Zurück im Kloster waren wir uns nicht ganz sicher, ob die Messe in der Zwischenzeit ein Ende gefunden hat. Also erstmal ab in den Klosterladen. Es ist wirklich sehr abgefahren, was man da so alles kaufen kann. Faszinierend, dass es offenbar jede Menge Menschen gibt, die das auch wirklich tun. Wir haben uns vornehm zurück gehalten und nur ein paar Kleinigkeiten erstanden.
Die Klosterkirche von innen ist ein ziemliches Spektakel an sakraler Bau- und Malerkunst. Schaut Euch das Foto an. Weitere Ausführungen unterlasse ich hier mal, das kann man sicher alles in irgendwelcher Fachliteratur nachlesen.
Weil wir nach Ettal noch nicht genug Kirchenkultur hatten, haben wir noch eine zweite religiöse Einrichtung besucht. Na ja, vor allem deshalb, weil die Wieskirche einfach auf unserem Weg nach Füssen liegt. Auch hier ein unfassbare Zusammenballung sakraler Kunst. Wenn nur die ganzen Touristen nicht wären. Beinahe hätte ich einen unschuldigen Passanten aus dem Weg schubsen müssen, damit Anja endlich ihr Foto machen kann.
Als wir wieder ins Auto steigen hat es übrigens geregnet. Unsere Standesbeamtin hat uns aber ja gesagt: Erfreut Euch an den kleinen Dingen zwischendurch. Und wie wir so über die „Romantische Straße“ nach Füssen juckelten, fuhr vor uns plötzlich ein Wohnwagen. Nummernschild: „AN-JA“. Kein Quatsch. Über diese kleine Sache haben wir uns sehr gefreut.
Unserem Reiseführer zufolge muss man Füssen gesehen haben. Das haben wir. Von unterm Regenschirm. Ist trotzdem ein ziemlich hübscher Ort. Und wir haben bald festgestellt, dass der ganze Regen auch eine gute Sache hat. Ist eine prima Ausrede, um irgendwo einzukehren und ein Bier zu trinken. Was bleibt einem denn anderes übrig?
Unserem Reiseführer haben wir auch entnommen, dass es in der Nähe einen tollen Wasserfall mit angeschlossener Klamm und spektatukäler Landschaft geben soll. Da mussten wir natürlich hin. Anja liebt es Wasserfälle zu fotografieren. Auf der Brücke über dem Wasserfall kam das Wasser leider aus allen erdenklichen Richtungen, so dass nur ein paar Schnapschüsse aus der freien Hand gemacht werden konnten.
Auch am Abend hört es nicht auf zu regnen. Wir sind eben kurz am Zelt vorbeigefahren. Nur ein paar Meter neben dem Zelt fließt ein Bach. Der sieht aber trotz des ganzen Regens noch sehr friedlich aus, kein Problem. Für morgen haben wir nochmal Regenprogramm, danach darf das Wetter aber gerne etwas besser werden. Wir werden berichten.
Original-Beitrag vom 13.07.2016 mit Kommentaren:
http://www.pal.koeln/feiern-in-bayern/let-it-rain/