Sightseeing

Ausflug nach Kosice

Die letzten beiden Tage haben wir es ruhig angehen lassen. Haben uns die ostslowakische Stadt Kosice angesehen, wollten eine Höhle besichtigen und sind stattdessen in einer Betonwüste gelandet. Also keine außergewöhnlichen Vorkommnisse. Vielleicht komme ich dann ja mal endlich dazu zu erklären, warum die Slowakei nicht mit Slowenien zu verwechseln ist.

Für den Dienstag hatten wir uns einen Punkt von unserer Aktivitäten-Planungsliste ausgesucht: Einen kleinen Städte-Trip nach Kosice. Das ist – soweit ich weiß – die zweitgrößte Stadt der Slowakei. Und Heimat der östlichsten katholischen Kathedrale von Europa. Unserem Reiseführer habe ich gerade entnommen, dass Kosice eine bedeutende Stadt im ungarischen Reich war. Das erklärt den sehr hübsch und repräsentativ aussehenden Stadtkern.

Von Kezmarok fährt man mit dem Auto etwas mehr als eine Stunde. Es würde schneller gehen, aber wenn die Slowaken etwas nicht können, dann ist es Autobahnen bauen. Seit meinem ersten Besuch hier – Mitte der neunziger Jahre – hat man es immernoch nicht geschafft, eine durchgehende Autobahn durchs Land zu bauen. Ein besonderes Glanzstück slowakischer Ingenieurskunst ist ein Tunnel. Der scheint etwas zu schmal geraten und so wird kurz vor dem Berg aus einer gut ausgebauten vierspurigen Autobahn eine zweispurige Landstraße, die sich durch die Röhre zwängt. Zur Ehrenrettung der Slowaken sei gesagt, dass die hügelige Landschaft es auch nicht eben einfacht macht, eine Autobahn zu bauen. Und die fertigen Teilstücke sind prima und lassen sich gut befahren.

In Kosice angekommen haben wir mit fast traumwandlerischer Sicherheit einen Parkplatz in einem zentral gelegenen Parkhaus gefunden und sind auf unsere Erkundungstour losgezogen. Den Stadtkern bildet im Prinzip „nur“ eine große und lang gezogene Fußgängerzone. Darin befindet sich die St. Elisabeth-Kathedrale und das Staatstheater. Beides sehr hübsch anzuschauen und von Anja entsprechend auf die SD-Karte gebannt.

Natürlich durften auch die Geocaches in Kosice nicht fehlen. Direkt an der Kathedrale gab es einen Tradi (gefunden), einen virtuellen Cache (gefunden) und eine Letterbox (leider kläglich gescheitert). Immerhin hat die Letterbox dazu geführt, dass wir jetzt sehr viele Details der Kathedrale kennen. Auch wenn wir irgendwo offenbar nicht ganz richtig hingeschaut haben und uns die Final-Koordinaten dementsprechend ins Nirvana geführt haben.

Ansonsten bleibt von Kosice ein sehr hübscher Brunnen, leckeres (leider tschechisches) Bier und sehr viel Lärm. An allen Ecken und Enden wird gebaut, geschraubt oder furchtbare Musik gespielt. Auf dem Weg zurück nach Kezmarok verfinsterte sich der Himmel immer mehr, es begann zu regnen und kurz nachdem wir im Haus angekommen waren, brach ein Gewitter über uns aus. Eigentlich kein Problem, aber der starke Regen hat unseren abendlichen Einkauf im Tesco ein wenig verzögert.

Der Einkauf vor allem deshalb wichtig, weil ich endlich das Internetproblem auf meinem Handy lösen wollte. Da steckt seit ein paar Tagen die Sim-Karte von Tesco-Mobil drin, funktioniert aber nicht richtig. Die Geschichte ist lang, deshalb mache ich sie kurz: Ich habe eine geschlagene halbe Stunde am Infocounter zugebracht und mehreren sehr bemühten aber auch sehr hilflosen Angestelltinnen versucht auf Englisch mein Problem zu schildern. Ich weiß noch immer nicht was genau passiert ist, aber irgendwann funktionierte es plötzlich. Mal sehen wie lange noch.

Der Abend blieb verregnet und so sind wir auf unserem kurzen Weg zum nahe gelegenen Restaurant „U Jakuba“ ordentlich nass geworden. Mit frischem Bier und leckerem Essen wurden wir dafür aber mehr als entschädigt. Auch wenn die kulinarischen Kombinationen der Gurken etwas gewöhnungsbedürftig aussahen. Aber immerhin gab es vegetarisches Essen ganz ohne Speck. Geht doch!

Das Wetter zeigte sich dann leider auch am heutigen Mittwoch nicht von seiner besten Seite. Anja und ich versuchen im Urlaub hin und wieder joggen zu gehen und sind also seit unserer Ankunft auf der Suche nach einer guten Strecke. Unser erster Versuch war nicht so gelungen, also haben wir heute Morgen eine andere Location versucht, sind dort aber ziemlich kläglich gescheitert. Dafür haben wir aber jetzt schon eine neue Idee, wo man vermutlich ganz nett laufen kann. Wir werden berichten.

Nach einem gemütlichen Frühstück war dann erstmal ein bisschen Siesta angesagt, bevor wir uns aufgerafft haben, um eine Schlechtwetteraktivität durchzuführen: Den Besuch einer Tropfsteinhöhle. Irgendwie hatte ich dabei schon ein komische Gefühl, dann vermutlich werden wir nicht die einzigen Touristen sein, die auf diese Idee gekommen sind. Und so war es dann auch: Schon der Parkplatz war vollkommen überfüllt. Wir haben dann kurzer Hand beschlossen, unsere Pläne mal wieder zu ändern. Darin sind wir mittlerweile Profis.

Ersatzweise ging es nach Poprad. Das ist die nächstgelegene Kreisstadt und man soll dort ganz gut shoppen können. Leider ist der Ort architektonisch jetzt nicht unbedingt eine Augenweide, was dazu führte, dass Anja und Lurchi aus Protest gegen die Betonwüste kein einziges Foto geschossen haben. Die Fotos in diesem Beitrag sind also alle in Kosice entstanden.

Die Shopping-Aktivitäten waren da schon erfolgreicher, Karo hat endlich ihre ersehnte Wanderhose gefunden, für Anja sind ein paar T-Shirts und ein Pullover herausgesprungen. Nur die Männer sind komischerweise leer ausgegangen. In einem ziemlich neuen Einkaufszentrum gab es dann noch sehr spätes Mittags-/sehr frühes Abendessen, bevor wir zurück nach Kezmarok gefahren sind und uns jetzt einen gemütlichen Abend machen. Das Wetter soll morgen nochmal durchwachsen werden, danach geht es wieder aufwärts und wir können neue Abenteuer erleben.

Eben möchte ich diesen Beitrag beenden, da fällt mir ein: Ich habe wieder nicht erklärt, warum die Slowakei nicht mit Slowenien zu verwechseln ist. Beim nächsten Mal…

6 Gedanken zu “Sightseeing

  1. Gar kein Foto von Poprad ist aber auch schade. Der Stadtkern/Fußgängerzone ist doch ganz nett.
    Und wenn schon, auch das nicht so schöne gehört in den Bericht.
    Mit der Höhle solltet Ihr es noch mal versuchen, eine sportliche Herausforderung.

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  2. Nur zu eurer Information. Kosice ist deshalb so schön, weil sie schon seit Jahren die Partnerstadt von Wuppertal ist!!!! Liebe Grüße aus Wuppertal und einen schönen Aufenthalt.

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