27.-28.10.2016
Wir sind wieder unterwegs. Und diesmal geht es etwas weiter weg. Das Motto: Pal Down Under. Wir sind für die nächsten drei Wochen in Australien. Flitterwochen, zweiter Teil. Vor der Ankunft im Land von Veggie Mite, Koalas und Sonnenschein steht allerdings ein ziemlich langer Aufenthalt im Flugzeug. In einer Blechbüchse über den Wolken.
Unsere erste Station in Australien ist das kleine Örtchen Noosa an der Sunshine Coast. Wir sind dort mit Martin und Saskia verabredet.
Und so einfach kommt man da hin: Von Köln mit dem Auto zum Frankfurter Flughafen. Dann mit Cathay Pacific Airlines nach Hong Kong und von dort weiter nach Brisbane. Dann nur noch weitere 1,5 Stunden mit dem Mietwagen die Küste hoch, zack ist man schon da. Über 20 Stunden im Flugzeug, von Haustür zu Haustür waren wir schlappe 33 Stunden unterwegs. Ein Katzensprung.
Um den Jetlag gering zu halten, sah der Plan vor, auf dem ersten Flug nach Hong Kong möglichst viel zu schlafen, um dann auf dem zweiten Flug nach Brisbane wach zu bleiben. Und damit müde zu sein, wenn wir Abends in Brisbane ankommen. Dann eine Nacht schlafen und schon wären wir im normalen Rythmus. Das hat nur so mittel geklappt.
Wir sind am frühen Nachmittag in Frankfurt gestartet und der Sonne entgegen Richtung Osten geflogen. Das hatte unweigerlich zur Folge, dass Abend und Nacht schneller kamen, als der Bio-Rythmus es erwartet hat. Wir waren also noch hellwach, als die Flugbegleiter die Kabinen-Beleuchtung gedimmt haben und die Nacht simulierten. Jetzt hätten wir eigentlich schlafen sollen. Wir waren aber halt wach. Und weil die meisten Flugzeuge einfach nicht für Menschen über 1,75 Meter konstruiert sind, habe ich keine vernünftige Schlaf-Position gefunden.
Stattdessen bin ich irgendwann in einen merkwürdigen Schlummer-Zustand verfallen. Habe versucht, mich mit dem Board-Entertainment mürbe zu machen und leicht hypnotisiert auf die Karten-Simulation der Flugroute gestarrt. Mit James Bond und Independence Day habe ich die dunkle Zeit über dem russisch-chinesischen Nirgendwo verbracht.
Zwei Stunden vor Hong Kong wurden wir dann geweckt und mit einer Art Frühstück beglückt. Aus blanker Angst vor der Option „Mixed Seafood“ haben wir uns für „Scrumbled Egg, Sausage & Mashed Potatoes“ entschieden. Ein interessanter Klumpatsch aus schmierigen Rührei, Kartoffelbrei, einem angedeutetem Nürnberger Würstchen und Dosen-Champignons in Tomaten-Sauce. Yummi! Anjas ohnehin etwas angeschlagener Magen fand das nicht so witzig.
In Hong Kong hatten wir 5 Stunden Aufenthalt. Zeit genug für einen Geocache, der direkt in Flughafen-Nähe liegen sollte. Also raus aus der wunderbar klimatisierten Flughafen-Halle und rein in die Waschküche. 30° Luft-Temperatur, brennender Sonnenschein und gefühlte 180% Luftfeuchtigkeit. Definitiv nicht mein Wohlfühl-Klima. Die Jeans war ziemlich schnell durchgeschwitzt.
Unser kleiner Ausflug war überdies auch leider nicht von Erfolg gekrönt. Die Dose war weg. Nach weiteren Anstrengungen stand uns angesichts der Hitze und Anjas angeschlagenem Magen nicht der Sinn. Also sind wir wieder in den klimatisierten Flughafen geflüchtet und haben die Zeit bis zum Abflug mit professional airport rumhanging verbracht. Auf dem Rückflug kommen wir ja wieder in Hong Kong vorbei, vielleicht klappt es dann mit dem Cache.
Der Flug nach Brisbane war dann etwas entspannter. Und kürzer. Diesmal nur schlappe 8,5 Stunden. Und ich habe sogar etwas geschlafen. Und gefroren. Mein dünnes T-Shirt war etwas zu schwach für die Klima-Anlage. Aber irgendwie war ich auch zu faul mir den Pulli aus dem Handgepäck zu wühlen.
Endlich angekommen wurden wir von Saskia und Martin am Flughafen in Empfang genommen. Die beiden mussten leider eine ganze Weile warten. Denn der australische Zoll hielt uns offensichtlich für gefährliche Drogen-Schmuggler oder dergleichen. Wir mussten durch die verschärfte Sicherheits-Kontrolle. Außer ein bisschen German-Candy gab es bei uns aber nichts zu finden.
Mit dem Mietwagen ging es dann auf die letzte Etappe nach Noosa. In der Dunkelheit war leider noch nicht viel Australien zu sehen. Aber dafür ist ja jetzt noch genug Zeit. Um 2:30 Uhr Ortszeit und nach insgesamt 33 Stunden sind wir dann im Hotel angekommen und relativ direkt ins Bett gefallen. Wird Zeit, dass der Urlaub beginnt.