Beauty Overload

01.11.2016
Tag 2 auf Fraser Island startet mit einem Frühstück zu einer fast schon humanen Zeit. Um 7 Uhr stand der Instant Kaffee für uns bereit. Hätte mir vor dem Urlaub jemand gesagt, dass ich völlig problemlos um 7 Uhr beim Frühstück sitzen kann, hätte ich ihn vermutlich für verrückt erklärt. Aber unsere inneren Uhren ticken immer noch etwas anders. Ich lag seit 5 wach im Bett.

Für heute standen noch einige Highlights auf dem Programm. Eli Creek, das Maheno Schiffswrack und Double Island Point. Keith sagt, das ist sein absoluter favorite Place. Nicht nur in der Gegend, but in the World! Wir waren gespannt und saßen sogar fast pünktlich abfahrbereit im Bus.

Unser erstes Ziel war das Maheno-Schiffswrack. Die Maheno war einst ein Luxusdampfer und bediente die Verbindung von Australien nach Neuseeland. Jetzt ist von dem ziemlich großen Kahn nicht sehr viel mehr als das „Skelett“ übrig, das am Strand von Fraser Island vor sich hinrostet. Und ein sehr interessantes Foto-Motiv abgibt.

Nach einer ausgiebigen Fotopause ging es weiter zum Eli Creek. Wie sich herausstellte, unserem heutigen Hauptziel. Der Bach fließt auf den letzten paar hundert Metern vor der Mündung ins Meer durch eine kleines, dichtbewachsenes Tal. Das ist an sich schon sehr, sehr hübsch anzuschauen. Als hätten Gott und Walt Disney einen Themenpark gestaltet. Noch viel besser ist, dass man in dem Bach schwimmen kann und darf.

Zumindest sowas ähnlich wie Schwimmen. Man dreht sich im Wasser auf Bauch oder Rücken und lässt sich von der Strömung des Baches einfach treiben. Ein wunderbares Gefühl, wenn man unter Palmen dahin gleitet. An manchen Stellen ist der Bach momentan ziemlich flach. Da wechselt man dann in den Krokodil-Modus und robbt langsam weiter, bis wieder tieferes Wasser erreicht ist.

Der Bach hat Trinkwasser-Qualität und über das Jahr konstant die selbe Temperatur. Bedeutete für uns, dass er relativ frisch war. Trotzdem fanden wir die Plantscherei so hübsch, dass wir gleich noch einen zweiten Durchgang dran gehangen haben. Zurück am Strand – wo der Bach zunächst in einem kleinen Tümpel endet, der ebenfalls zum Baden einlädt, haben wir uns noch ein bisschen die Zeit vertrieben.

Vom Schwimmen im Meer wird hier allerorten abgeraten. Starke Strömungen, Quallen, Haie, Krokodile (!) und gestern sogar ein überaus hohes Algenvorkommen. Wir waren bisher nur mit den Füßen im Meer.

Um zum Double Island Point zu gelangen, muss man wieder runter von K´gari. So nennen die Butchalla – der hier ansässige Aborigine-Stamm – die Insel. Übersetzt heißt das wohl „Paradies“. Und das trifft es ziemlich genau. Für uns ging es jetzt weiter in den Coloola-Nationalpark. Der wiederum zusammen mit Fraser Island einen gigantischen zusammenhängenden Nationalpark bildet.

Erstmal gab es aber Mittagessen. Es hieß, es gäbe Wraps. Und ich dachte, die seien schon fertig abgepackt. Stattdessen hat Keith groß aufgetischt und eine Tupperdose nach der anderen aus dem Bus gezaubert. Dadrin jede Menge Zutaten, mit denen wir uns dann selbst Wraps gebaut haben. Das war nett.

Zurück im Bus ging es runter an den Strand und Richtung Süden. Unterwegs sind wir an faszinierenden Dünen vorbeigefahren, den Coloured Sands. Warum genau die verschiedenen Schichten so verschiedene Farben haben, hab ich nicht ganz verstanden. Es sieht aber toll aus. Schaut Euch das Foto an.

Double Island Point ist in der Tat traumhaft schön. Fahrt da mal hin! Nach einem Stop in der Lagune ging es weiter zum Strand, von wo aus wir einen kleinen Spaziergang rauf zu einem Leuchtturm unternommen haben. Und von dort einen spektakulären Blick auf den Pazifik, Double Island Point und den Strand hatten. Außerdem konnten wir da oben noch einen der seltenen Virtual Caches machen.

Auf dem Weg zurück zum Strand haben wir dann im Wasser auch noch Delfine und Schildkröten gesichtet. Leider sind die Viecher unglaublich schwer mit der Kamera zu erwischen. Schildi ist zwischen Felsen immer wieder einmal kurz aufgetaucht, um Luft zu schnappen. Bevor wir aber die Kamera in Position hatten, war der gepanzerte Kollege schon wieder verschwunden.

Die Delfine haben wir besser orten können, die wiederum waren dann aber schlicht zu schnell. Wie Surfer sind die in die Brandungswelle geschwommen und die Welle geritten – wenn man das bei Delfinen so sagen kann. Mit einem kleinen Sprung endete die Show. Ganz entzückend anzuschauen.

Mit einem ziemlichen Beauty-Overload sind wir wieder in den Bus gestiegen. Es ist einfach traumhaft schön hier. Immer weiter am Strand entlang ging es dann zurück Richtung Noosa. Und wieder zeigte sich, wieviel Glück wir mit unserem Guide hatten. In der Ferne zog langsam ein Gewitter auf. Und es war klar, dass wir da durch müssen.

Statt sich jetzt aber zu beeilen, hat Keith den Bus nochmal gestoppt. Damit wir ein Foto machen konnten. Links strahlender Sonnenschein, rechts die Gewitterfront. Das sah ziemlich beeindruckend aus. Die Natur ist einfach immer wieder unheimlich spektakulär. Man muss nur richtig hinschauen.

Für Fraser Island ergeht hiermit ein Besuchsbefehl. Wer in der Gegend ist, muss da hin fahren. Wir hatten die Tour bei der Discovery-Group gebucht und können auch das nur weiterempfehlen. Im Vergleich zu den Bussen und Gruppen, die sonst so auf der Insel unterwegs waren, machte unser Bus und Guide den besten Eindruck.

Morgen haben wir einen Transfer-Day in den Norden nach Cairns. Dort warten der Daintree-Nationalpark mit Regenwald und Cape Tribulation. Und natürlich das Riff. Wir gehen schnorcheln. Das wird spannend.

Original-Beitrag vom 01.11.2016 mit Kommentaren:
http://www.pal.koeln/pal-down-under/beauty-overload/

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